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    Dr. Carl Müllers Legion of Honour


    Komtur

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    Not so often to be found are German medal bars with French decorations. In the case of Dr. Carl Müller (1821-1904) not only his decorations have survived. Because of his memoirs we can additionally reproduce the award circumstances.

     

    For his Legion of Honour Knight they were quite spectacular. He got this order for his medical aid to the French balloonist Nadar and his companians after their crash with Le Géant near Hannover.

     

    Carl Müller himself described the details as followed:

     

    Der dritte, für mich sehr mühevolle aber auch sehr interessante Vorfall war die französische Luftballon-Aaffaire. Am 13. September erschien bei mir in höchster Aufregung der königlich französische Gesandte, Herr v. Malaret, und berichtete, der bekannte Aeronaut und Photograph Nadar sei mit seinem großen Luftballon, Géant genannt, von Paris aus Tags zuvor abgefahren und am heutigen Morgen bei stürmischem Regenwetter im Moor bei Hoya so schwer und unglücklich gelandet, daß er selbst, seine Gattin und zwölf Reisegenossen, Literaten und Liebhaber, mehr oder weniger verletzt seien und sich in um so trostloserer Lage befänden, als keine Hülfe vorhanden und niemand sie verstände. Er appelierte deshalb an meine Menschenfreundlichkeit und bitte mich in Gesellschaft seines Sekretärs mit dem nächsten Zuge abzufahren und seine verunglückten Landsleute nach Hannover zu führen. Natürlich erklärte ich mich sofort bereit, gelangte aber in Begleitung des Chirurgen Boße nur bis Wunstorf, wo mir gemeldet wurde, daß ein Arzt in Hoya den Transport per Wagen bis Eystrup und von da mit der Bremer Bahn schon bewerkstelligt habe, und daß der Zug bald eintreffen müßte. Dies geschah dann auch und abends um 7 Uhr konnte ich die ganze Gesellschaft auf Tragbahren in das nahe Union-Hotel befördern, wo für sie bereits Quartier bestellt und eingerichtet war. Fünf Stunden lang waren Meyenberg, Boße und ich bis in die Nacht beschäftigt, um alle Verletzungen zu untersuchen und die notwendigsten Verbände anzulegen. und monatelang dauerte unsere tägliche, sich auf Stunden ausdehnende Arbeit. Am schlimmsten verletzt war Herr Nadar selbst, doppelter Beinbruch und Verrenkung des linken Schultergelenks, dann seine Frau, welcher bei dem längerem Hinschleifen auf dem mit Heide bewachsenem Moore, alle Kleider fortgerissen und die ganze Oberhaut der vorderen Körperhälfte abgeschürft und blutig unterlaufen war. Außer diesen hatten noch ein Herr S. Felix und ein Zeitungsreporter schwere Verletzungen, Arm- resp. Beinbruch. Die übrigen nur Contusionen, Verstauchungen und Hautabschürfungen. Rührend war die Teilnahme der Königlichen Familie, welche täglich bei mir Erkundigungen einzog, auch die herrlichsten Früchte und andere Leckerbissen aus Herrenhausen den Verletzten zuschickte. Auch das bessere Publikum nahm herzlichen Anteil und erwies den Verwundeten große Aufmerksamkeiten. Erst zu Ende des Jahres konnte ich die letzten Kranken, Herrn und Madame Nadar und Mr. S. Felix in einem angehängten Packwagen gebettet, nach Paris zurück befördern. Bei seiner Abreise gestand mir der sehr gerührte und dankbare Herr Nadar, daß er nicht im Stande sei, mich für meine Mühe zu honorieren. Car je nái pas le sous, mais je vous enverrai mes oevres aeronautiques (Denn ich habe keinen Pfennig, aber ich werde Ihnen meine Werke über die Luftfahrt schicken). Letztere, eine große Anzahl elegant gebundene Bände, trafen denn auch als einziges Honorar ein und zieren meien Bibliothek durch ihren prächtigen Einband. Mittlerweile war Herr v. Malaret abberufen worden und durch Graf Reiset, als französischer Gesandter bei unserem Hofe ersetzt. Als letzterer erfuhr, wie seine Landsleute meine und meiner Assistenten Mühe vergolten hatten, war er außer sich, und als ich für mich selbst auf jedes Honorar verzichtete, erreichte er es, daß regierungsseitig wenigstens Meyenberg und Boße einigermaßen entschädigt wurden. Mir selbst aber wurde im folgenden Jahre mit sehr schmeichelhaftem Schreiben unter größter Formalität das Ritterkreuz der Ehrenlegion verliehen.

     

    Sorry for adding this in German ...

    Karl_Friedrich_Mueller - Kopie.JPG

    Müller, Geheimer Sanitätsrat Dr. Karl Friedrich a.JPG

    Müller, Geheimer Sanitätsrat Dr. Karl Friedrich r.JPG

    Henry_de_Montaut,_Petit,_Catastrophe_du_ballons_Le_Géant._-_La_nacelle_rasant_le_sol_à_Nieubourg_(Hanovre)._-_D`après_les_renseignements_fournis_par_M._Nadar._Gravure_1863 a.jpg

    Edited by Komtur
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    4 hours ago, Komtur said:

    Not so often to be found are German medal bars with French decorations. In the case of Dr. Carl Müller (1821-1904) not only his decorations have survived. Because of his memoirs we can additionally reproduce the award circumstances.

     

    For his Legion of Honour Knight they were quite spectacular. He got this order for his medical aid to the French balloonist Nadar and his companians after their crash with Le Géant near Hannover.

     

    Carl Müller himself described the details as followed:

     

    Der dritte, für mich sehr mühevolle aber auch sehr interessante Vorfall war die französische Luftballon-Aaffaire. Am 13. September erschien bei mir in höchster Aufregung der königlich französische Gesandte, Herr v. Malaret, und berichtete, der bekannte Aeronaut und Photograph Nadar sei mit seinem großen Luftballon, Géant genannt, von Paris aus Tags zuvor abgefahren und am heutigen Morgen bei stürmischem Regenwetter im Moor bei Hoya so schwer und unglücklich gelandet, daß er selbst, seine Gattin und zwölf Reisegenossen, Literaten und Liebhaber, mehr oder weniger verletzt seien und sich in um so trostloserer Lage befänden, als keine Hülfe vorhanden und niemand sie verstände. Er appelierte deshalb an meine Menschenfreundlichkeit und bitte mich in Gesellschaft seines Sekretärs mit dem nächsten Zuge abzufahren und seine verunglückten Landsleute nach Hannover zu führen. Natürlich erklärte ich mich sofort bereit, gelangte aber in Begleitung des Chirurgen Boße nur bis Wunstorf, wo mir gemeldet wurde, daß ein Arzt in Hoya den Transport per Wagen bis Eystrup und von da mit der Bremer Bahn schon bewerkstelligt habe, und daß der Zug bald eintreffen müßte. Dies geschah dann auch und abends um 7 Uhr konnte ich die ganze Gesellschaft auf Tragbahren in das nahe Union-Hotel befördern, wo für sie bereits Quartier bestellt und eingerichtet war. Fünf Stunden lang waren Meyenberg, Boße und ich bis in die Nacht beschäftigt, um alle Verletzungen zu untersuchen und die notwendigsten Verbände anzulegen. und monatelang dauerte unsere tägliche, sich auf Stunden ausdehnende Arbeit. Am schlimmsten verletzt war Herr Nadar selbst, doppelter Beinbruch und Verrenkung des linken Schultergelenks, dann seine Frau, welcher bei dem längerem Hinschleifen auf dem mit Heide bewachsenem Moore, alle Kleider fortgerissen und die ganze Oberhaut der vorderen Körperhälfte abgeschürft und blutig unterlaufen war. Außer diesen hatten noch ein Herr S. Felix und ein Zeitungsreporter schwere Verletzungen, Arm- resp. Beinbruch. Die übrigen nur Contusionen, Verstauchungen und Hautabschürfungen. Rührend war die Teilnahme der Königlichen Familie, welche täglich bei mir Erkundigungen einzog, auch die herrlichsten Früchte und andere Leckerbissen aus Herrenhausen den Verletzten zuschickte. Auch das bessere Publikum nahm herzlichen Anteil und erwies den Verwundeten große Aufmerksamkeiten. Erst zu Ende des Jahres konnte ich die letzten Kranken, Herrn und Madame Nadar und Mr. S. Felix in einem angehängten Packwagen gebettet, nach Paris zurück befördern. Bei seiner Abreise gestand mir der sehr gerührte und dankbare Herr Nadar, daß er nicht im Stande sei, mich für meine Mühe zu honorieren. Car je nái pas le sous, mais je vous enverrai mes oevres aeronautiques (Denn ich habe keinen Pfennig, aber ich werde Ihnen meine Werke über die Luftfahrt schicken). Letztere, eine große Anzahl elegant gebundene Bände, trafen denn auch als einziges Honorar ein und zieren meien Bibliothek durch ihren prächtigen Einband. Mittlerweile war Herr v. Malaret abberufen worden und durch Graf Reiset, als französischer Gesandter bei unserem Hofe ersetzt. Als letzterer erfuhr, wie seine Landsleute meine und meiner Assistenten Mühe vergolten hatten, war er außer sich, und als ich für mich selbst auf jedes Honorar verzichtete, erreichte er es, daß regierungsseitig wenigstens Meyenberg und Boße einigermaßen entschädigt wurden. Mir selbst aber wurde im folgenden Jahre mit sehr schmeichelhaftem Schreiben unter größter Formalität das Ritterkreuz der Ehrenlegion verliehen.

     

    Sorry for adding this in German ...

    Karl_Friedrich_Mueller - Kopie.JPG

    Müller, Geheimer Sanitätsrat Dr. Karl Friedrich a.JPG

    Müller, Geheimer Sanitätsrat Dr. Karl Friedrich r.JPG

    Henry_de_Montaut,_Petit,_Catastrophe_du_ballons_Le_Géant._-_La_nacelle_rasant_le_sol_à_Nieubourg_(Hanovre)._-_D`après_les_renseignements_fournis_par_M._Nadar._Gravure_1863 a.jpg

    Excellent Thank you

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